14.Tagebucheintrag

Der letzteTag vor unserer Abreise

Freitag, 19.10.2018

Liebes Tagebuch,

auch wenn es sich nicht so anfühlte, kam dann leider schon der letzte Tag. Nach dem kurzen täglichen Aufenthalt im gemütlichen Lehrerzimmer der Schule gingen wir in den Medienraum, in dem wir nochmal abschließend über das Thema unseres Austausches „Stadtentwicklung“ diskutierten. Jeder konnte erzählen, was er in den letzten zwei Wochen beobachtet hatte. Nachdem uns allen der ungeordnete Verkehr besonders aufgefallen war, rückte das Thema „Verkehrschaos“ hierbei in den Vordergrund. Es wurden Lösungsansätze, wie der Bau von bis jetzt nahezu gar nicht vorhandenen Tunnel, die Auslegung von härteren Strafen oder der Ausbau des ÖVPNs besprochen. Was Beispielsweise bei den öffentlichen Verkehrsmitteln auffällt, ist, dass sie unschlagbar günstig und für jeden erschwinglich sind. Allerdings fehlt die Vernetzung zwischen den langen Ubahnstationen verschiedener Linien. In Sachen E-Mobilität und Bikesharing sind uns die Chinesen Meilen voraus. Auf den Straßen sind hauptsächlich Elektroroller/ – dreiräder unterwegs, der Prozentsatz der Elektroautos ist deutlich höher als in Deutschlang und Chinesen sind fast nie Besitzer, sondern nur Nutzer der Fahrräder, auf denen sie gerade unterwegs sind. Marktführer sind hierbei Mobike und Ofo. Die Qualität lässt sich zu Wünschen übrig, das flächendeckende und günstige Vorhandensein macht das aber fast wieder wert. In diesem Fall gilt also „Masse statt Klasse“. Nachdem die Diskussion beendet war, zogen wir Richtung Olympiapark los. Dieser ist beeindruckend groß, das Gelände mit den Stadien allerdings ziemlich trist.

Anschließend hatten wir eine Dachtour auf dem Vogelneststadion, von dem man einen sehr schönen Blick über Peking hatte, zumindest soweit wie der Smog es einem erlaubte. Dann gingen wir Mittagessen in einem Restaurant, in dem wir eine Woche zuvor schon einmal waren.

Zurück an der Olympiapark hatten wir drei Stunden Zeit uns den schöneren und deutlich näher wirkenden Teil des Olympiaparkts anzuschauen und um den See zu laufen, bevor wir ein letztes Mal zu unseren Gastfamilien fuhren.

Dein Simon Oberhardt